Am 27.09.2019 informierte der Pflegedienst der Celenus Kliniken in Bad Schönborn alle interessierten Patienten und Mitarbeiter über das Risiko, das von einem erhöhten Bauchfett ausgeht. An einem Aktionsstand präsentierte Pflegedienstleiterin Birgitta Liebrich Informationsplakate zum metabolischen Syndrom. Gleichzeitig wurde die Messung des Bauchumfangs zur Bestimmung der Körperfettverteilung angeboten. Dies ist eine einfache Methode, um übermäßiges inneres Bauchfett zu erfassen und so die damit verbundene gesundheitliche Gefährdung festzustellen.
In ihren Leitlinien empfiehlt die Deutsche Adipositas-Gesellschaft folgende Maße des Bauchumfangs: Frauen: bis 88cm Bauchumfang und Männer bis 102cm Bauchumfang. Eine Überschreitung dieser Zielwerte stellen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes dar.
Das metabolische Syndrom stellt ein potentiell gefährliches Risikobündel dar, wenn mindestens drei der folgenden fünf Kriterien erfüllt sind:
Risikofaktor Werte
Bauchumfang > 88 cm (Frauen); > 102 cm (Männer)
Triglyceride über 150mg/dl bzw. 1,7mmol/l
HDL-Cholesterin Frauen unter 50 mg/dl bzw. 1,30 mmol/l
Männer unter 40mg/dl bzw. 1,03 mmol/l
Blutzucker über 110mg/dl bzw. 6,1 mmol/l (nüchtern)
Blutdruck über 130/85 mm Hg
Verköstigt wurden Patienten und Mitarbeiter dabei mit kalorienarmen Detox-Drinks, die zeigen sollten, dass schmackhafte Getränke keine Kalorienbomben sein müssen.
Interessierte Patienten hatten außerdem die Möglichkeit, in der Diagnostik einen „Stress-Test“ durchzuführen. In Anbetracht der steigenden Anzahl von stressbedingten Erkrankungen gewinnt auch der negative Stress (Dysstress) als Mitursache für einen Herzinfarkt zunehmend an Bedeutung. Die Weltgesundheitsorganisation sieht im Vergleich mit den körperlichen Erkrankungen in der Bewältigung der seelischen Gesundheitsstörung die größere Herausforderung in diesem Jahrhundert. Der menschliche Organismus ist auf einen steten Wechsel von Anspannung und Entspannung ausgelegt. Können negative Belastungsspitzen nicht mehr durch regelmäßige Erholungsphasen kompensiert werden, kann die hieraus entstehende Daueranspannung krank machen. Burn-out und Depressionen aber auch Angststörungen sind in diesem Kontext immer häufiger festzustellen. Da durch negativen Stress auch der Herzschlag beeinflusst wird, kann mit einer Messung der sogenannten Herzfrequenzvariabilität auf einfachem Wege das Ausmaß einer Stressbelastung quantifiziert werden. Hierzu wurden wissenschaftlich validierte Systeme entwickelt, die in der Celenus Gotthard-Schettler-Klinik in Bad Schönborn verfügbar sind und zur Stresstestung eingesetzt werden können. „Zeigt das System eine hohe Stresslast an kann mit Hilfe einer einfachen Biofeedbackmethode der Stress gezielt abgebaut und der Erfolg gemessen werden“ schildert der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Roland Fries. Alleine unter Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen Belastungen der Gesellschaft durch stressbedingte Erkrankungen ist zu erwarten, dass vergleichbare Methoden zunehmend Einzug in die Behandlungsroutine in der Kardiologie finden werden.